Nach den gescheiterten Anschlägen mit Paketbomben aus dem Jemen werden die Forderungen nach einer Verschärfung der Sicherheitsauflagen für Paketdienste immer lauter. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) haben die Innenminister Bayerns und Niedersachsens eine stärkere Einbindung der Bundespolizei bei der Kontrolle von Luftfracht gefordert.
Bundespolizei soll für Luftfrachtsicherheit zuständig sein
"Es ist nicht nachvollziehbar und in höchstem Maße unlogisch, dass es bei der Luftfracht andere Standards gibt, als sie bei der Beförderung des Gepäcks von Flugpassagieren gelten", sagte der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU). Sein niedersächsischer Kollege Uwe Schünemann forderte gegenüber der FTD: "Das muss in eine Hand". Die Bundespolizei ist nach Ansicht beider Politiker eine geeignete Instanz, bei der die Zuständigkeit für die Sicherheitschecks gebündelt werden sollte.
Paketdienste wehren sich gegen schärfere Sicherheitsauflagen
Gegen die damit einhergehenden Verschärfungen bei den Sicherheitsauflagen verwahren sich die betroffenen Paketdienste allerdings vehement. "Wir halten das für unnötig", sagte Marten Bosselmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK), der FTD. Man habe bereits jetzt maximale Sicherheitsauflagen bei der Luftfracht. Bosselmann lehnt es gerade bei Logistikern mit eigenen Flugzeugen ab, die Zuständigkeit für die Sicherheitschecks aus der Hand zu geben. Man könne nur für die Sendungen Verantwortung übernehmen, die man auch selbst kontrolliert habe.
Kostenexplosion durch strengere Sicherheitschecks
Derzeit würden laut Bosselmann alle Pakete gescannt und einige von ihnen stichprobenartig auch geöffnet. Wolle man hier sicherheitstechnisch noch drauf satteln, führe das zu einer nicht vertretbaren Kostenexplosion.
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