Den Kunden der Deutschen Post AG drohen wieder erhebliche betriebliche Störungen. In dem Streit um eine geplante Besoldungskürzung für Beamte hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit einem Arbeitskampf gedroht. Dies könne von "Dienst nach Vorschrift" bis zu Streiks der Arbeiter und Angestellten gehen. Am heutigen Mittwoch würden bereits 450 Filialen in Bayern geschlossen bleiben. Auch in einigen Brief- und Paketzentren solle die Arbeit ruhen. Damit wird es in den nächsten Tagen zu Verspätungen in der Zustellung von Paketen und Briefen kommen.
Hintergrund des Streits sind die Ankündigungen der Post, ihren 60.000 Beamten das Urlaubsgeld zu streichen und das Weihnachtsgeld um 40 Prozent zu kürzen. Der Bundestag hatte diese Kürzungen für Beamte im Bundesdienst beschlossen. Nach Auffassung der Post sind die Postbeamten weiterhin Bundesbeamte und müssen die von der Bundesregierung beschlossenen Kürzungen hinnehmen (auch wenn sie von der Post bezahlt werden).
Ver.di argumentiert dagegen, die Kürzungen seien beschlossen worden, um den Bundeshaushalt zu entlasten – nicht die Bilanz eines florierenden Unternehmens. Nach ver.di-Berechnungen würde die Post jährlich 54 Millionen Euro einsparen. Vorstandschef Zumwinkel hatte erst vor einigen Tagen angekündigt, dass sein Unternehmen im vergangenen Jahr das Gewinnziel von 2,9 Milliarden Euro übertroffen habe.