Die neue Mehrwertsteuerregelung bei Postdienstleistungen könnte statt zu Preiserhöhungen zu Preissenkungen führen. Der Paketdienstleister Hermes hat angekündigt, etwaige Preisvorteile, die sich durch eine Befreiung von der Mehrwertsteuerpflicht bei bestimmten Produkten ergeben könnten, an die Kunden weiterzugeben.
Wie die "Verkehrsrundschau" berichtet, ziehe Hermes derartige Schritte in Betracht. Hartmut Ilek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hermes, gegenüber der VerkehrsRundschau: "Ich gehe davon aus, dass wir in einzelnen Produkten und Segmenten Preisvorteile an den Endkunden weitergeben." Zahlen, wie hoch die Preissenkungen ausfallen könnten, nannte Ilek allerdings nicht.
Bislang zahlt Hermes auf alle Produkte den derzeit gültigen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Einzig die Deutsche Post genießt für die von ihr erbrachten Universaldienstleistungen eine Befreiung von der Mehrwertsteuer. Mit der neuen Mehrwertsteuerregelung, die ab Juli 2010 gelten wird, können sich auch andere Postdienstleister, die die Voraussetzungen für den Universaldienst erfüllen, von der Mehrwertsteuer befreien lassen.
Der "Verkehrsrundschau" zufolge wird Hermes in den nächsten Wochen darüber entscheiden, ob ein entsprechender Befreiungsantrag gestellt werde. Hermes-Chef Ilek zeigte sich zuversichtlich, dass die notwendigen Voraussetzungen für die Mehrwertsteuerbefreiung erfüllt seien, nicht zuletzt dank des dezentralen Netzes von 14.000 Paketshops.