Preissenkung der Post zeigt wettbewerbliche Behinderungen 

Wie bereits gestern berichtet, hat die Bundesnetzagentur dem Antrag der Deutschen Post zur Senkung der Portopreise stattgegeben. Somit kostet ein Infobrief Standard nunmehr 35 Cent. Diese Senkung zu Gunsten eines Teils der Wirtschaft macht auf der anderen Seite deutlich, mit welch hohen Eintrittsbarrieren der Wettbewerb am Zugang zum Netz der Deutschen Post gehindert wird.

 

Für die Einlieferung von 50 frankierten, aber unsortierten, inhaltsgleichen Standardbriefen gewährt die Deutsche Post mit Zuspruch der Bundesnetzagentur einen Rabatt von 36,4 Prozent. Bei gleichwertigen Standardbriefen, vom Wettbewerb frankiert und nach Postleitzahlen sortiert, müssen mindestens 5.000 Stück eingeliefert werden und es wird nur ein Rabatt von 5 Prozent gewährt. Und dies obwohl für die Deutsche Post ein Sortiergang entfällt. Damit erscheinen die Preise und Mindestmengen für die Einlieferung von sortierten Briefen in einem anderen Licht. Sie sind offenbar nicht an den Kosten der Deutschen Post orientiert, was laut Gesetz zu sein hat.

 

„Es wird dringend Zeit, dass die Bundesnetzagentur ihre Entscheidung überprüft und die Deutsche Post nicht mehr vor Wettbewerb schützt, indem sie die zu niedrigen Rabatte ändert.“, fordert Rudolf Pfeiffer, Vorsitzender des Bundesverbandes der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. Pfeiffer erwartet zudem das Aktiv werden der Aufsichtsbehörde auf Grund der permanenten Behinderungen durch die Deutsche Post bei der Einlieferung von sortierten Briefen.