Die Schweizer Post will weitere 1.000 Poststellen schließen. Dies geht aus einer Studie der Aufsichtsbehörde Postcom hervor. Die Tageszeitung "Tagesanzeiger" berichtet.
Die Filialen der Schweizer Post sollen laut der Studie weiter ausgedünnt werden. Wenige Gemeinden wehren sich gegen den Abbau. Lediglich acht Gemeinden legten Widerspruch ein, die die Aufsichtsbehörde prüfte. Die Empfehlungen von Postcom sind jedoch unverbindlich. Die Post kann nach Angaben des "Tagesanzeigers" nach eigenem Ermessen handeln.
Dichtes Filialnetz
Eine weitere Studie zeigt, dass das Schweizer Poststellennetz gut ausgebaut ist. Durchschnittlich befindet sich in der Schweiz eine Poststelle auf 18,20 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Deutschland hat nur eine Poststelle auf 27,50 Quadratkilometer und in Österreich befindet sich sogar nur eine auf 44,60 Quadratkilometer.
Laut Informationen des "Tagesanzeigers" will die Post nun weitere 1.000 Filialen schließen. Diese Maßnahme hatte die Schweizer Post zusammen mit der vorangegangen Aufsichtsbehörde postreg ermittelt. Derzeit führt die Post in der Schweiz rund 1.757 Filialen und 497 Agenturen.
Postordnung verabschiedet
Der Bundesrat verhinderte die Schließungen im letzten Jahr. Er verabschiedete eine Postverordnung. Aus dieser geht hervor, dass für 90 Prozent der Bevölkerung eine Filiale der Post zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein soll. In den Regionen, wo die Post einen Hausservice anbietet, sei auch ein Weg von 30 Minuten zumutbar. Auch muss mindestens eine Poststelle in den 129 Raumplanungsregionen vorhanden sein.
Nach Angaben des "Tagesanzeigers" verhandeln Post und Aufsichtsbehörde, wie die Verordnungen umzusetzen seien. Es gibt Überlegungen die Poststellen in Postagenturen umzuwandeln. Diese haben zwar längere Öffnungszeiten, bieten aber auch weniger Dienstleistungen. Ein Ende der Problematik ist noch nicht in Sicht.