Uneingeschränkter Wettbewerb auf dem britischen Postmarkt 

Die staatliche Royal Mail in Großbritannien verliert zum 1. Januar 2006 alle ihre bisherigen Monopolrechte und muss dann ihr Porto von der Regulierungsbehörde genehmigen lassen. Damit herrscht auf dem britischen Postmarkt uneingeschränkter Wettbewerb; ein Zustand, der in Deutschland erst zwei Jahre später eintreten wird. Die drei Hauptkonkurrenten DHL Global Mail, eine Tochter der Deutschen Post, die niederländische TNT Mail sowie UK Mail wollen sich derweil auf die lukrativen Geschäftskunden konzentrieren und sich erst einmal um kleinere Massensendungen bemühen. Dies berichtet das Handelsblatt.

Dass die Wettbewerber ein flächendeckendes Postverteilnetz aufbauen, sei derzeit unwahrscheinlich. Allerdings sei es möglich, dass die Royal-Mail-Konkurrenten eigene Verteilnetze in den großen Städten errichten werden. Damit würden sie zur ernsthaften Konkurrenz für den bisherigen Monopolisten werden. Die Royal Mail rechnet bereits zum 31. März 2005 damit, eine Milliarde der 22 Milliarden Briefe bei Konkurrenten abgeben zu müssen. Bisher gingen ca. 90 Millionen Briefe im Monat durch die Hände der Konkurrenten.

Die britischen Privatkunden werden die Marktöffnung vor allem an der Erhöhung des Portos merken. Die Royal Mail hat bei der Regulierungsbehörde Postcomm eine Erhöhung des Preises für den Standardbrief bis zum Jahr 2010 von 30 auf 48 Cent beantragt. Postcomm genehmigte allerdings nur 36 Pence. Die letzte Entscheidung dazu trifft im Frühjahr die Kartellbehörde.