Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnt vor dem Unterschreiben von "Postident"-Sendungen an der Haustür. Wenn der Postbote klingelt und für die Übergabe einer Sendung um eine Unterschrift bittet, sollte man nur unterschreiben, was man zuvor gelesen und verstanden hat. Bei den sogenannten Postident-Sendungen hat man sonst möglicherweise unversehens einen Vertrag unterschrieben, ohne dies zu wissen und zu wollen.
Verbraucher aus Sachsen-Anhalt berichteten den Verbraucherschützern von Werbeanrufen, die kostengünstige Telefontarife anboten. Kurz darauf stand der Postbote vor der Tür mit einer Postident-Sendung. Mit Postident-Special-Sendungen ist es Firmen möglich, die Zustellung von Vertragsunterlagen und die Unterschriftsleistung unter einen Vertrag auf dem Postwege abzuwickeln. Der Postbote prüft bei der Zustellung nicht nur anhand des Personalausweises die Identität des Empfängers, sondern holt im Auftrag des Absenders auch gleich die Unterschrift unter den Vertrag ein. Das kann beispielsweise ein Handy-Vertrag, ein Vertrag über die feste Voreinstellung des Telefonanschlusses auf einen anderen Anbieter (Preselectionvertrag), auch eine Kontoeröffnung bei einer Direktbank sein. Die unterschriebenen Vertragsunterlagen schickt die Post anschließend zurück an den Vertragspartner.
Wer keine Bestellung aufgegeben hat, kann die Unterschrift und die Annahme der Postident-Sendung verweigern. Wurde eine Unterschrift bereits geleistet, empfiehlt es sich juristischen Rat einzuholen, um abprüfen zu lassen, ob gegebenenfalls noch ein Widerruf möglich ist.