Rolf Büttner, Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, hat sich für eine Verlängerung des Briefmonopols der Deutschen Post AG ausgesprochen. Verdi wird sich gemeinsam mit anderen europäischen Postgewerkschaften für eine zeitliche Streckung einsetzen. "Ich sehe mit Interesse, dass Länder wie Frankreich überhaupt nicht daran denken, ihre Märkte zu öffnen. Sollte es nicht zu einem Gleichklang in Europa kommen, müsste sich Deutschland der Entwicklung anschließen", sagte Büttner der Tageszeitung DIE WELT.
Büttner fordert außerdem einen finanziellen Ausgleich für den Postkonzern. „Es kann nicht sein, dass die Post die Versorgung übernimmt und keinen Ausgleich dafür bekommt", so Büttner. Durch das Briefmonopol wird bis zu dessen Ende die Infrastruktur der Post mitfinanziert. Damit auch weiterhin die Postzustellung flächendeckend an sechs Tagen und zu einheitlichen Preisen stattfinden kann, verlangt Büttner die Weiterführung des Briefmonopols oder aber eine Gesetzesänderung.
Des Weiteren sei wichtig, dass die Post das Monopol auf die Gewichtsgrenze von 20 Gramm behalte. Büttner führt als Grund vor allem die Arbeitsplätze an, die nach dem Wegfall des Briefmonopols 2008 zur Disposition stehen. Die Marktöffnung führt seiner Meinung nach nur zur Schaffung von Minijobs und würde Vollzeitstellen vernichten. Als Beispiel führt er die privaten Briefdienste an, bei denen von 37.000 Arbeitsplätze nur ca. 7.000 auch vollwertige Arbeitsplätze seien.