Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Post begonnen, ihre Zustellbezirke zu vergrößern und in weiten Teilen den Briefträger auch mit der Zustellung von Paketen zu beauftragen. Seitdem nehmen die Klagen über die Zustellung von Postsendungen, die das PostKundenForum erreichen, deutlich zu. So berichten Postkunden, dass Pakete bei ihrer Abwesenheit an Kiosken, Trinkhallen oder Restaurants abgegeben wurden. Da dort die Belegschaft wechselte, blieben Postsendungen oft tagelang liegen oder erreichten den Empfänger gar nicht. Zum Teil erfolgten Ersatzzustellungen auch an Haushalte, die nicht in unmittelbarer räumlicher Nähe des Empfängers lagen. Ein Problem vor allem für ältere Menschen.
Selbstverständlich stellt das PostKundenForum die Möglichkeit der verbraucherfreundlichen Ersatzzustellung in keinster Weise in Frage. Allerdings macht das verbrauchernahe PostKundenForum darauf aufmerksam, dass Postsendungen nicht irgendwo abgegeben werden dürfen, wenn der Empfänger die Sendung nicht persönlich empfangen kann. Der Begriff des Ersatzempfängers umfasst nämlich keinesfalls Kioske, Geschäfte oder Lokale. "Postsendungen dürfen beim Nichtantreffen des Empfängers bei Ehegatten, Angehörigen, in den Räumen des Empfängers anwesende Personen oder Hausbewohner abgegeben werden. Auch bei Nachbarn dürfen Postsendungen hinterlassen werden, sofern angenommen werden kann, dass sie zur Annahme berechtigt sind", erläutert Elmar Müller, Sprecher des PostKundenForums. "Dies gilt jedoch nur für Nachbarn in unmittelbarer Nähe des Postempfängers."
Versender, deren Sendungen unsachgemäß zugestellt wurden, können den Ablieferungsnachweis, zu dem die Deutsche Post bei Ersatzzustellung verpflichtet ist, bestreiten. In solchen Fällen hat die Deutsche Post Ersatz wegen Falschzustellung zu leisten, wie sie in einer postinternen Publikation bestätigt. (te)
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