Die EU-Wettbewerbshüterin Margrethe Vestager will die geplante Übernahme von TNT durch Fedex genau prüfen. In der Kommission gibt es Zweifel, ob die großen Gegenspieler UPS und DHL genügend Wettbewerbsdruck aufbauen können.
Wie die Europäische Kommission Ende vergangener Woche mitgeteilt hat, will Sie die geplante Übernahme von TNT Express durch den US-Paketdienst Fedex eingehender als bisher prüfen. Dies werde zwar ergebnisoffen geschehen. Die Kommission müsse aber sicherstellen, "dass die Übernahme von TNT durch Fedex nicht zu einer Beeinträchtigung des Wettbewerbs und höheren Endkundenpreisen führt", sagt die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Dies wäre der Fall, wenn die verbleibenden Konkurrenten UPS und DHL nicht genügend Wettbewerbsdruck auf das neue Unternehmen ausüben könnten.
In einer vorläufigen Prüfung kommt die Kommission bereits zu dem Ergebnis, dass Fedex durch die Übernahme von TNT in einigen europäischen Märkten dementsprechend nur auf wenig Konkurrenz stoßen würden – insbesondere bei der internationalen Expresszustellung oder bei internationalen Standartpaketen über die europäischen Grenzen hinaus. Aufgrund dieser Bedenken hat Brüssel nun das eingehende Prüfung (Phase II) eingeleitet. Bis zum 7. Dezember möchte die Kommission das Verfahren abschließen.
Anfang 2013 war bereits der US-Konkurrent UPS beim Versuch einer TNT-Übernahme am Widerstand der Wettbewerbshüter in Brüssel gescheitert. Damals bot UPS für den niederländischen Paketdienst 5,2 Milliarden Euro – das aktuelle Gebot von Fedex liegt bei 4,4 Milliarden Euro.
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Foto: © European Union, 2015