Vorstände verdienen Millionen - Beamte auf der Straße 

Während gestern über 2.000 Postmitarbeiter vor der Zentrale der Deutschen Post in Bonn gegen Lohnkürzungen für die 65.000 Postbeamten protestierten, legte die Unternehmensführung erstmals ihre Bezüge offen. So erhielt Vorstandschef Klaus Zumwinkel im Jahr 2003 1,725 Millionen Euro (jeweils 862.500 als Fixum und als Bonus). Auch die übrigen sieben Vorstandsmitglieder erhielten je 1,15 Millionen Euro (jeweils 575.000 Euro als Fixum und als Bonus). Die Vergütungen entsprechen einer Erhöhung der einzelnen Gehälter um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn des Konzerns hatte sich im letzten Jahr jedoch nur um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Währenddessen wandten sich die protestierenden Postmitarbeiter gegen die Streichung des Urlaubs- und des Weihnachtsgeldes der Beamten (wir berichteten). Ver.di-Bundesvorstand Rolf Büttner sagte in Bonn: "Die Post nagt nicht am Hungertuch. Durch die Leistungen der MitarbeiterInnen werden Jahr für Jahr höhere Gewinne eingefahren. Ständig steigt der Leistungsdruck. Es ist ein Akt sozialer Gerechtigkeit, wenn wir von dem von uns erwirtschafteten Gewinn unsere Gehälter weiter in gleicher Höhe bezahlt bekommen. Alles andere ist unsozial! Das Geld muss in den Portemonnaies der Beschäftigten bleiben und nicht in die Vorstandsetage umverteilt werden." (st)

Weitere Informationen:

 

Deutsche Post: Dividende steigt um 10 Prozent

 

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