Die Kurier-, Express- und Paket- (KEP-)
Branche in Deutschland verzeichnet einen anhaltenden
Wachstumstrend. Im Jahr 2005 stieg die Zahl der direkt
Beschäftigten in der Branche um 4.000 auf insgesamt 169.000
Erwerbstätige. Der Gesamtumsatz im KEP-Markt wuchs um 7,2
Prozent auf 11,9 Mrd. Euro. Auch die Sendungsvolumina legten um
5,3 Prozent auf 1,95 Mrd. zu. Dies geht aus der KEP-Marktstudie
2006 hervor, die der Bundesverband Internationaler Express- und
Kurierdienste e. V. (BIEK) in Berlin vorgestellt hat.
Der BIEK legt mit seiner jährlichen Bewertung Marktzahlen für das
Jahr 2005 und eine aktualisierte Prognose für die Folgejahre vor.
Wie
bereits in den Vorjahren kommt der KEP-Branche eine erhebliche
Bedeutung als Produktivitäts- und Wachstumsmotor für die
deutsche Wirtschaft zu.
"Erneut wurden die in den Vorjahren prognostizierten Sendungs- und
Umsatzzahlen weit übertroffen. Das Wertschöpfungswachstum
unserer Unternehmen ist mit einem durchschnittlichen jährlichen
Wachstum von 5,3 Prozent Spitzenreiter gegenüber anderen
Branchen", so Dr. Ralf Wojtek, Vorsitzender des BIEK. "Als
wichtiger Wachstumsmotor am Logistikstandort Deutschland
erwartet die KEP-Branche für die Zukunft eine Fortsetzung der
positiven Entwicklung".
Dieser positive Trend könnte jedoch durch veränderte rechtliche
Rahmenbedingungen behindert oder umgekehrt werden. Zu den
wesentlichen gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen
gehören unter anderem Nachtflugmöglichkeiten an deutschen
Flughäfen, ein ungehinderter Zugang zu den Innenstädten, eine
wachstumsorientierte Steuerpolitik sowie faire Wettbewerbsbedingungen.
Sollte die Leistungsfähigkeit der KEP-Dienste durch
Beschränkungen des Nachtfluges oder Behinderungen im
Straßenverkehr eingeschränkt werden, droht ein Abbau von
insgesamt 480.000 Arbeitsplätzen bei KEP-Unternehmen,
Vorleistern und KEP-nutzenden Unternehmen, so der BIEK.
Um die Potenziale der zukunftsträchtigen Wachstumsbranche KEP
ausschöpfen zu können, sei vor allem eine nachhaltige
Verkehrspolitik und eine schnelle Erarbeitung des von
Bundesverkehrsminister Tiefensee angekündigten Masterplans
Güterverkehr und Logistik unverzichtbar.