Der Mutterkonzern der DHL, die Deutsche Post World Net, scheint sich national immer stärker auf das Paketgeschäft zu konzentrieren. Wie bereits berichtet, soll die Unternehmenssparte DHL teilweise neu strukturiert werden. Nun stellte Postchef Klaus Zumwinkel zum ersten Mal auch Preissenkunken für Privatkunden in Aussicht. „Wir wollen den privaten Kunden attraktivere Produkte zu günstigeren Preisen anbieten“, sagte Zumwinkel dem Handelsblatt.
Konkrete Zahlen wurden dabei nicht genannt. Jedoch machte Zumwinkel deutlich, dass günstigere Preise durch eine gesteigerte Profitabilität refinanziert werden müssten. Hierzu soll vor allem in der Verwaltung gespart werden. Die Produktions- und Vertriebsregionen werden von 34 bzw. 28 auf jeweils 13 reduziert. An der Zahl von 34 Paketzentren werde sich aber nichts ändern. In der Managementebene werden überzählige Posten abgebaut. Den Spareffekt bezifferte Zumwinkel mit einem zweistelligen Millionenbetrag.
Hinter den Aktionsplänen der Deutschen Post dürfte nicht zuletzt die wachsende Konkurrenz vor allem durch Hermes stecken. Das Tochterunternehmen vom Versandhändler Otto konnte zuletzt eine Umsatzsteigerung von 28 Prozent verkünden. Vor allem im Privatkundengeschäft macht Hermes dem Konkurrenten DHL zunehmend das Leben schwer. Neben attraktiveren Preisstrukturen will die Post auch das Filialnetz stärken. Zukünftig soll es mehr Postagenturen und Kontaktpunkte geben, die über die normalen Öffnungszeiten hinaus, stellenweise sogar rund um die Uhr, geöffnet haben. Unternehmensberater werten die neuen Strategien der Post als klare Kampfansage gegen Hermes.